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Schnelle Reaktion dank hoher Transparenz

Eschenbach-Optik steigert seine effektiven Produktionszeiten mit einem MES

Einen deutlichen Schub für die Produktivität hat Eschenbach Optik mit der Einführung eines MES-Systems zur Maschi- nendaten- und Betriebsdatenerfassung (MBE/BDE) erzielt. Auftragsbezogene Daten geben einen Überblick über den aktuellen Stand in der Fertigung, und tägliche erstellte Ausschusslisten lassen eine schnelle Reaktion bei Abweichungen zu. Beim Nürnberger Spezialisten für Kunststoff-Optiken berichtet das System Produktionsleiter Stefan Sperber permanent die Performance der Maschinen, den aktuellen Auftragsstatus, Ausschussquoten und wichtige Kennzahlen.

Die bei Eschenbach spritzgegossenen Lin- sen werden vom Anguss getrennt, zum Teil mit einer Hartbeschichtung versehen und zu 100 % kontrolliert. Außergewöhnlich sind die zum Teil besonders langen Zykluszeiten, die sich aus den dickwandigen Pro- dukten ergeben: Zyklen können bis zu 45 Minuten dauern. So kann der Wechsel von einem auf das andere Produkt mit der Prüfung und Reinigung des Werkzeugs von Gutteil zu Gutteil einige Stunden, bei komplexen Werkzeugen und empfindlichen Produkten sogar bis zu 40 Stunden dauern. Zu- sammen mit Losgrößen zwischen 1.000 und 5.000 stellt die Produktion also besondere Anforderungen an Prozesse und Planung – und bietet besonders große Potenziale für systematische Verbesserungen.

Die Einführung des MES-Systems vor zehn Jahren hatte ein klares Ziel: Laufzeiten und Ausschuss messbar machen, auftragsbezogene Daten und Fakten auswerten und die Maschinenlaufzeiten erhöhen. Ein weiteres Kriterium für Sperbers Vorgänger war, dass ein System keine eigenentwickelte Hardware benötigt, sondern nur auf Standardhardware aufsetzt und gut mit dem ERP-Mastersystem harmoniert, als dass es zwar einen guten Di- alog und eine sinnvolle Ergänzung, aber kein „Overlapping“ von ERP und MBE/BDE oder Auftragsfeinplanung gab. Die Wahl fiel seinerzeit auf das System Includis des gleichnamigen Berliner Softwarehauses.

Eschenbach-Optik bezieht Mitarbeiter aus sämtlichen Hierarchieebenen in das MES mit ein: Ampeln in der Produktionshalle visuali- sieren den aktuellen Status Quo an den einzelnen Spritzgießmaschinen. Auch die Mitarbeiter an nachgelagerten Arbeitsplätzen sehen, wie hoch der Ausschuss ist und gewinnen so Transparenz über den gesamten Auftrag oder das jeweilige Produktionslos. „Das ERP-System ist dahingehend mit dem MES verbunden, dass wir auch die nachgelagerten Arbeitsplätze sehen und damit, was beim Beschichten, Sägen und in der Kontrolle passiert“, erläutert Stefan Sperber.

Das ERP-System teilt jedem Mitarbeiter in der Produktion einen Lohnschein sowie eine Zeitvorgabe zu. Ferner steht dem Produktionshelfer ein Fehlerbildkatalog zur Verfügung, anhand dessen er mögliche Spritzgießfehler kategorisieren kann. So bekämpft man systematisch typische Formteilfehler an optischen Teilen wie Schlieren oder schwarze Punkte.


Text: Dipl.-Ing. Markus Lüling und Stefanie Camin, Redaktion K-PROFI